Ein Hipster, klingt fast schon wie ein Schimpfwort. Da stelle ich mir immer gleich einen Zigarettenhosen-tragenden Kerl, mit kaputten iPod um den Hals, On The Road unter dem Arm und einer Kippe im Mund vor. Die alternative Bewegung Indie ist wohl eher zu einer Massenproduktion der Modeindustrie geworden und ist mittlerweile alles andere als einzigartig. Die Polyeyed Phantom haben mit dem Video Berliner Hipster die Diskussion über den ach so verhassten, aber gleichzeitig so bewunderten Hipster wieder einmal ins Rollen gebracht. Wieso, wenn wir über die Hipster-Community reden, werden unsere Mundwinkel jedes Mal von einem süffisanten Lächeln umspielt, wieso blicken wir hin, machen einen Joke auf ihre Kosten, um dann uns aber ganz still und leise doch wieder von diesem massentauglichen und doch anderem Phänomen inspirieren zu lassen? So viel Hass und so viel Achtung vereint sich in einem Vorbild, dass eigentlich schon gar keins mehr sein kann, da es zu Hauf in den Straßen herumläuft. Aber immer am Puls der Zeit sind einige dieser modischen Ästhetik-Fraktion doch immer einen Ticken schneller als Normalos und hypen die Trends als erstes. Vielleicht ist man sauer, dass man nicht selber drauf kommt, vielleicht aber denkt man sich auch, es gibt Wichtigeres als das neuste iGerät vor sich herzutragen. Aber auch ganz vielleicht ist man einfach erschlagen von einer Bewegung, die immer am geilsten, am schönsten und am tollsten sein will, genauso wie man von Luise in der dritten Klasse genervt war, weil sie mit ihren rosa Glitzer-Turnschuhen immer den Ton angegeben hat und die eigene Mama diese Treter als absoluten Unsinn abgetan hat. Naja, ich denke diese Diskussion wird immer wieder in die nächste Runde übergehen, weil wir es einfach zu amüsant finden, andere Menschen zu beurteilen und zu kategorisieren.